Main-Tauber-Kreis

Der Main-Tauber-Kreis ist der nördlichste Kreis Baden-Württembergs. Geographisch befindet er sich zwischen Würzburg und Heilbronn.
Er gehört zur Region Heilbronn-Franken im Regierungsbezirk Stuttgart.
Eingebettet in die umliegenden Höhenzüge liegen das 120 Kilometer lange Taubertal und seine zahlreichen Seitentäler. Die Tauber durchfließt das Kreisgebiet von Creglingen-Archshofen bis Wertheim und mündet dort in den Main. Im Norden und Osten grenzt der Main-Tauber-Kreis an bayerisches Gebiet, im Westen an den Neckar-Odenwald-Kreis. Südliche Nachbarn sind der Hohenlohekreis und der Landkreis Schwäbisch Hall.
Im Regenschatten von Odenwald und Spessart gelegen, zeichnet sich der Main-Tauber-Kreis durch trockenes und warmes Klima aus. Die Sonnenscheindauer im Sommer erreicht ähnliche Werte wie am nördlichen Oberrhein. Das Taubertal zwischen Werbach und Lauda-Königshofen ist mit einer mittleren jährlichen Niederschlagssumme von nur etwa 600 mm eines der trockensten Gebiete Süddeutschlands.
Die geologischen Bedingungen, vorwiegend durch die Muschelkalkplatten des südwestdeutschen Schichtstufenlandes bestimmt, verstärken noch die Wärme der Böden und schaffen günstige Bedingungen für den Weinbau. Im Norden erheben sich die Ausläufer des Buntsandsteins von Odenwald und Spessart ins Kreisgebiet hinein. Im Osten liegt das so genannte Gaugebiet, das an den Ochsenfurter Gau angrenzt, mit einer stärkeren Lößlehmauflage. Auf den Höhenlagen im Süden des Kreises mit deutlichen höheren Niederschlägen ist dem Muschelkalk Lettenkeuper aufgelagert. Die klimatische und geologische Vielfalt spiegelt sich in einer abwechslungsreichen Landschaft und vielseitiger Bodennutzung von hochwertiger Braugerste über Viehzucht bis zu Qualitätswein wieder.
Beliebt ist der Main-Tauber-Fränkische Radachter bei Fahrradtouristen. Auf 555 km gut ausgebauten Fahrradwegen, entlang der Flüsse Main und Tauber, können viele Sehenswürdigkeiten und eine wunderschöne Landschaft erkundet werden.

Geschichte
Der Main-Tauber-Kreis wurde durch die Kreisreform zum 1. Januar 1973, zunächst unter dem Namen "Tauberkreis" gebildet. 1974 wurde er dann in "Main-Tauber-Kreis" umbenannt. 1973 wurden die Altkreise Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim sowie Teile des ebenfalls aufgelösten Landkreises Buchen (Odenwald) zum neuen Main-Tauber-Kreis vereinigt. Kreisstadt wurde Tauberbischofsheim, wenngleich diese Stadt nur die viergrößte im Kreis ist. Sie liegt jedoch verhältnismäßig zentral. Die beiden Altkreise Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim gehen zurück auf die alten gleichnamigen Oberämter bzw. Ämter. Das ehemalige württembergische Oberamt Mergentheim wurde 1810, nach Übergang des Gebiets an das Königreich Württemberg, eingerichtet und 1938 in den Landkreis Mergentheim überführt. In Tauberbischofsheim bestand ab 1813 ein badisches Amt, das im Laufe der Geschichte mehrmals umgewandelt wurde und schließlich 1938 unter Einbeziehung des aufgelösten Amtes Wertheim in den Landkreis Tauberbischofsheim überführt wurde. Die Orte des bis 1972 zum Landkreis Buchen gehörigen Teils des Main-Tauber-Kreis gehörten bis 1936 zum Amt Adelsheim. Die Kreisreform von 1973 schuf somit einen Landkreis, der sich aus ehemals badischen und württembergischen Gemeinden zusammensetzt. Nach Abschluss der Gemeindereform umfasst er noch 18 Gemeinden, darunter 11 Städte und hiervon wiederum 2 "Große Kreisstädte" (Bad Mergentheim und Wertheim). Größte Stadt ist Wertheim, kleinste Gemeinde ist Wittighausen.